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Von Kiel nach Marseille mit Costa Diadema

  • lukasbraendlein
  • 23. Sept.
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Dez.


Costa Diadema im Hafen von Vigo, Spanien
Costa Diadema im Hafen von Vigo, Spanien

Am 11. September 2025 war es wieder einmal soweit und es ging für mich an Bord von Costa Diadema. Angekommen in Kiel waren es vom Bahnhof aus etwa 30 Minuten Fußweg bis zur Haltestelle "Reventloubrücke". Alternativ kann man auch mit dem Bus in zehn Minuten vom Hauptbahnhof zur Haltestelle "Landtag" fahren und von dort aus noch etwa 100 Meter laufen. Von der Haltestelle "Reventloubrücke" ging es weiter mit der Fähre zur Haltestelle "Dietrichsdorf", was ebenfalls zehn Minuten gedauert hat. Bereits während der Fahrt konnte man das Schiff sehen, nicht dass es zum Greifen nah war. Zurück an Land lag ein letzter Fußweg von etwa fünf Minuten vor mir, bis das Kreuzfahrtterminal "Ostuferhafen" erreicht war. Klingt nach einer umständlichen Anreise, ist es aber nicht. Man muss nur wissen, wo Bus und Fähre fahren und schon kann nichts mehr schief gehen. Zudem muss man sagen, dass das Terminal "Ostuferhafen" sehr weit außerhalb liegt und viele andere Reedereien wie beispielsweise AIDA ausschließlich das Kreuzfahrtterminal "Ostseekai" nutzen, welches gerade einmal zwei Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt liegt. Im Terminal selbst verlief alles sehr reibungslos und nach dem zügigen Check-In war ich gegen 12:30 Uhr an Bord. Mit Costa war es tatsächlich erst meine zweite Kreuzfahrt, sodass ich umso gespannter war auf alles, was mich an Bord erwartet hat. Da meine Kabine noch nicht fertig war, erwartete mich zuerst ein reihhaltiges Mittagessen im Buffet-Restaurant Corona Blu, bevor ich einen Rundgang über das Schiff machte. Für mich ein Muss am ersten Tag der Kreuzfahrt, um sein schwimmendes Zuhause kennenzulernen. Über das Fitnessstudio auf Deck 14 im vorderen Bereich des Schiffs, der Disko auf Deck 11 mit angrenzender Aperol-Bar bis hin zum Casino auf Deck 5 wurde kaum etwas ausgelassen an Bord. Fairerweise muss man dennoch sagen, dass man ein bis zwei Tage zur Orientierung an Bord braucht, sofern man noch nie zuvor an Bord des jeweiligen Schiffs oder auf einem Schwesterschiff war. Als schließlich meine Kabine fertig war, habe ich zuerst meinen Koffer ausgepackt und im Anschluss an der obligatorischen Sicherheitsübung teilgenommen. Diese beinhaltet heutzutage einen digitalen Sicherheitsfilm, welchen man entweder über den Fernseher auf der Kabine oder über das eigene Smartphone schauen kann, sowie dem Erscheinen an der zugeteilten Musterstation mit angelegter Rettungsweste. Ist dies geschafft, kann der Urlaub so richtig beginnen. Ein weiterer Punkt, welchen Costa auszeichnet, ist das Abendessen an Bord. Hierfür gibt es zwei Hauptrestaurants, wo man in einem der beiden einen fest zugeteilten Tisch hat. Auch die Tischzeit ist wählbar zwischen 18:15 Uhr und 20:45 Uhr, je nach Belieben. Dies wird vorab zur Buchung abgefragt. Ebenso kann man morgens und mittags Á la Carte Essen gehen, was jedoch insbesondere an Hafentagen oft mit höherem Zeitaufwand verbunden ist als Buffet. Bevorzugt man generell das Essen im Buffet-Restaurant, kann man auch abends dort essen gehen und hat den Vorteil, dass man seinen Tisch sowie die Essenszeit völlig frei wählen kann. In der Regel geht aber ein Großteil der Passagiere abends ins Á la Carte Restaurant. Während der Reise wurde man hier nicht nur herzlichst bedient und verwöhnt, sondern auch mit einigen Tanzeinlagen der Kellnerinnen und Kellner unterhalten. Hier hatte ich wirklich sehr tolle Abende und habe mich bis auf einen Abend jedes Mal hierfür entschieden, während ich morgens und mittags ausnahmslos immer am Buffet war. Darüber hinaus gibt es verschiedene Spezialitätenrestaurants wie beispielsweise ein Steakhouse, einen Teppanyaki-Grill, ein Sushi-Restaurant, eine italienische Pizzeria und eine Gelateria. Diese Restaurants sind zwar nicht im Reisepreis inbegriffen, jedoch ist ein Besuch immer lohnenswert. Einzige Ausnahme ist, wenn man bereits vorab All-Inklusive bucht. In diesem Falle ist eine Pizza pro Person pro Reise inklusive sowie unbegrenzt Eis. Diese Reise hatte ich ohne All-Inklusive gebucht, aber generell kann man sagen, dass es sich für viele lohnt. Doch nun genug zu den Restaurants; abends an Bord hat man wie auf allen Schiffen zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle das Atrium in der Mitte des Schiffs, wo jeden Abend Live-Musik stattfindet und insbesondere durch sein schönes Ambiente überzeugt. Darüber hinaus gibt es an Bord der Costa Schiffe zahlreiche Bars, in welchen ebenfalls jeden Abend Live-Musik gespielt wird. Auch das Theater im Bug des Schiffs lädt jeden Abend zu unterhaltsamen Shows mit Tanz, Akrobatik und Gesang ein. Eine aus meiner Sicht ebenfalls sehr schöne Bar ist der Carlsberg Country Rock Club, wo neben Snacks und Getränken jeden Abend Live-Country- und Rockmusik gespielt wird. Im weiteren Verlauf der Reise konnte man abends auch draußen sitzen, sodass vor allem die Bar Teodora sehr interessant wurde. Zu finden am Heck auf Deck 5 ist es eine überdachte Bar mit gemütlichen Lounges und Sesseln, die den Abend bei einem leckeren Getränk perfekt abrundet. Auch für Kinder hat das Schiff einiges zu bieten. Neben dem sogenannten "Squok Club", besser bekannt als Kids Club, gibt es auf Deck 14 Tischkicker, AirHockey und eine große Spielburg mit Rutsche, Klettermöglichkeiten und kleinem Aquapark zum Spielen und Planschen. Selbst ein Kinderkasino hat an Bord Einzug gefunden und befindet sich auf Deck 5, direkt neben der Gelateria. Auch der Spa- und Sportbereich auf Deck 12 und Deck 14 lässt keinerlei Wünsche offen. Habt ihr schonmal ein Fitnessstudio mit Teppichboden gesehen? Ich auch nicht. Einziges Manko für mich ist der verhältnismäßig sehr teure Eintrittspreis von 75 Euro für den Spa-Bereich. Bei einem guten Angebot an Hafentagen kostet der Eintritt 55 Euro. Ein letzter Punkt über die Angebote an Bord sind die Shops, wobei diese mich zugegebenermaßen eher weniger überzeugt haben. Mit dabei wie nahezu immer ist eine Parfümerie, ein Juwelier, ein Costa-Shop mit eigenem Merch und eine Art Kiosk. Außerdem gab es einen Jack and Jones Store und andere Bekleidungsgeschäfte, welche jedoch nicht allzu überzeugend waren. Andere Mitreisende fanden die Shops hingegen Klasse; wie immer eine Frage des Geschmacks.

Kommen wir nun aber zu den Häfen der Reise: Eingeschifft in Kiel ging es von dort aus weiter nach Kopenhagen, wo ich aufgrund des Liegeplatzes "Oceankaj", welcher sich ziemlich weit außerhalb der Stadt befindet, lieber an Bord geblieben bin und das leere Schiff genossen habe. Der bessere Liegeplatz hier heißt "Langelinie" und war an diesem Tag bereits von AIDAluna belegt. Geht man allerdings von Bord, sollte man sich die "kleine Meerjungfrau" nicht entgehen lassen. Gemeint ist eine Statue direkt am Ufer gebaut. Außerdem überzeugt Kopenhagen durch seine Innenstadt mit interessanter Architektur und interessanten Sehenswürdigkeiten. Für junge Leute bieten sich hier E-Scooter an, mit denen man günstig und bequem die Stadt erkunden kann. Für ältere kann ein Spaziergang oder eine Fahrt mit dem Hop On, Hop Off Bus die richtige Wahl sein. Am Abend ging die Fahrt nun weiter in Richtung Kristiansand, wo wir am nächsten Tag zuerst mit Regen, später jedoch mit etwas Sonne empfangen wurden. Hier ging es für mich nach draußen in Richtung der Vestre batteri Bunker, von wo aus man eine sehr schöne Aussicht genießen konnte. Von dort aus ging es weiter für einen Spaziergang durch die Stadt, bevor es gegen Nachmittag zurück an Bord ging. Nun folgte ein Seetag auf dem Weg nach Le Havre, an dem man das Schiff einmal so richtig entdecken und genießen konnte. Angekommen in Le Havre bin ich an Bord geblieben, da es aus meiner Sicht ein sehr unschöner Hafen ist. Lohnen tut sich nebem dem Einkaufszentrum einzig die Kirche St. Josef. Alternativ kann man einen Ausflug nach Honfleur, St. Michel oder Paris buchen, welche jedoch sehr preisintensiv sind. Von Le Havre aus ging es mit einem weiteren Seetag nach Vigo, einer der schönsten Städte auf dieser Reise. Man geht von Bord und ist direkt in der Stadt, wie könnte es schöner sein! Zudem war Vigo der erste sonnige Hafen mit 22°C, Tendenz in den nächsten Tagen steigend. Neben dem Terminal befindet sich ein großes Einkaufszentrum für alle Shoppingliebhaber und die Stadt selbst lädt zum Verweilen ein. Ich habe an diesem Tag einen Spaziergang, besser gesagt eine Wanderung zur "Castelo do Castro" unternommen, von wo aus man einen traumhaften Blick auf die gesamte Stadt und den Liegeplatz hat. Alternativ kann man von Vigo aus nach Santiago de Compostela fahren und den Jakobsweg bestaunen. Mit einem halben Seetag kamen wir am darauffolgenden Tag in Lissabon an, wo ich bereits einige Male war und "nur" eine große Runde durch die Stadt gelaufen bin mit Verköstigung eines Pastel de Nata. Es ist ein kleines Blätterteigtörtchen mit Creme (meist Vanillecreme) und ist das wohl bekannteste Gebäck Portugals. In Lissabon würde ich immer empfehlen die Stadt zu erkunden und sich durch den Tag treiben zu lassen, da die Stadt selbst sehr viel zu bieten hat. Wer nicht weit laufen kann oder möchte hat die Möglichkeit, sich mit einem Tuk Tuk durch die Stadt fahren zu lassen. Die Kosten hierfür liegen bei etwa 50-60 Euro pro Stunde. Mit einem dritten und letzten Seetag für diese Reise brachte mich Costa Diadema nach Alicante, wo ich nach einer Runde Spazierengehen durch die Stadt einen Strandtag eingelegt habe. An dieser Stelle habe ich für euch einen guten Tipp. Direkt am Strand gelegen befindet sich das Lokal "100 Montaditos", welches jeden Mittwoch und Samstag alle Getränke und kleine Sandwiches für einen Euro verkauft. Auch an allen anderen Tagen ist es sehr günstig und vor allem lecker mit bester Lage am Strand. Am darauffolgenden Tag, dem vorletzten Tag der Reise, war ich in Barcelona und habe dort ganz unverhofft eine alte Bekannte getrofffen, welche ich noch von Gastgeberzeiten kenne. Abgesehen davon muss man in Barcelona die Kathedrale "Sagrada Familia" sowie das Kolumbus-Denkmal gesehen haben. Was bei dem Denkmal kaum jemand weis ist, dass man im Inneren nach oben fahren kann und einen wahnsinnig tollen Blick auf die gesamte Stadt erhascht. Kostenpunkt 10 Euro. Möchte man die Stadt auf bequeme Art und Weise erkunden, bieten sich auch hier wieder E-Scooter, zahlreiche Tuk Tuk Fahrer oder eine Fahrt mit dem Hop On Hop Off Bus an. Noch eine Ergänzung zum Hafen selbst; direkt am Terminal stehen kostenpflichtige Shuttlebusse der Reederei zur Verfügung. Läuft man allerdings nur zehn Minuten weiter, gibt es Shuttlebusse der Stadt selbst, welche ebenfalls ins Zentrum fahren und nur 5 Euro anstelle von 12 bis 15 Euro kosten. Als Familie kann man an solchen Stellen einiges sparen.

Ein letztes Mal hieß es nun "Leinen Los" und wir machten uns auf den Weg nach Marseille, wo die Kreuzfahrt nach elf Tagen endete. Auch diese Reise hat mir wieder einmal gezeigt, weshalb ich so wahnsinnig gerne Kreuzfahrten mache und ich in dieser Branche arbeite; es sind nicht die Häfen oder das Schiff, welches eine Kreuzfahrt so besonders macht. Es sind die Menschen, mit denen man von Beginn der Reise an Bord geht und ebenso jene, die man an Bord kennenlernt. Nirgendwo sonst knüpft man innerhalb so kurzer Zeit solch intensive Beziehungen, Bekanntschaften oder Freundschaften wie an Bord. Es ist die Atmosphäre an Bord, welche jedes Mal aufs Neue dazu beiträgt, gemäß dem Motto: Wir sitzen alle im selben Boot. Welche der neuen Bekanntschaften die beste oder wertvollste ist kann man nicht sagen, aber welche mich am meisten berührt hat ist jene mit unserem Casino-Stammkellner aus Indien. Wir kannten uns ein paar Tage, schon hat er uns zu sich nach Indien eingeladen und möchte uns seine Heimat zeigen. Was mich aber noch viel mehr beeindruckt hat ist, dass er pro Vertrag (8 Monate) ein halbes Monatsgehalt ausgibt, um für seine Kinder und Nachbarschaft Schokolade zu kaufen, welche in seiner Heimat unbezahlbar ist. Lasst uns alle mehr so sein wie Sandeep. In Erinnerung an eine fantastische Reise!

 
 
 

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